Integrationspreis für Münchner FOM Professor
„Unser Projekt hat sich als wichtige Anlaufstelle für Geflüchtete etabliert“
Als Mitinitiator des Projektes TAFF – Therapeutische Angebote für Flüchtlinge – setzt sich Prof. Dr. Stefan Schmid von der FOM Hochschule in München seit fünf Jahren für eine bessere psychotherapeutische Versorgung von Geflüchteten ein. Jetzt wurden er und sein Team im Rokokosaal der Regierung von Schwaben durch den bayerischen Minister für Inneres, Sport und Integration, Joachim Herrmann, mit dem Schwäbischen Integrationspreis ausgezeichnet.
„Wir haben mit unserer Arbeit schon vor der letzten großen Flüchtlingswelle begonnen“, berichtet Schmid, der an der Münchner FOM Wirtschaftspsychologie und interkulturelle Psychologie lehrt. „Da meine Kollegin und ich Erfahrung in interkultureller Psychologie haben, hatte uns die Stiftung WELTEN VERBINDEN direkt angesprochen. Damals waren stationäre Psychiatrien die einzigen Anlaufstellen für Geflüchtete mit posttraumatischen Belastungsstörungen oder Depressionen“, so Schmid.

Das Projekt TAFF startete im Allgäu, nach einer umfassenden Bestandsanalyse u.a. mit der Bildung von Netzwerken und der Ausbildung von Sprachmittlern und Psychologen. „Vor allem Sprachbarrieren, aber auch kulturelle Unterschiede machen die psychologische Arbeit mit Geflüchteten zu einer Herausforderung“, beschreibt der FOM Professor. „Hinzu kommt, dass die Versorgung insbesondere im ländlichen Raum nicht ausreichend war.“
Heute ist TAFF unter der Führung des Diakonischen Werkes Bayern in 14 Landkreisen aktiv. Im Tandem kümmern sich je ein Psychologe und ein Sozialarbeiter um psychisch erkrankte Flüchtlinge, vermitteln diese an niedergelassene Psychologen vor Ort und unterstützen die Therapie durch das Hinzuziehen von Sprachmittlern. Parallel dazu werden die beteiligten Psychologen selbst geschult und in ihrer Arbeit begleitet, auch durch Supervision.
Stefan Schmid: „Unser Projekt hat sich als wichtige Anlaufstelle für Geflüchtete etabliert. Wir freuen uns sehr über den Integrationspreis, denn er zeigt, dass die Arbeit solcher Projekte wahrgenommen wird. Vor allem aber freuen wir uns darüber, wie viel wir in fünf Jahren schon erreicht haben.“