FOM Absolvent macht Karriere in der Bundesliga

Wenn Daniel Wurtz aus dem Fenster seines Büros blickt, sieht er direkt das Merck-Stadion am Böllenfalltor – das Stadion des SV Darmstadt 98. Die Geschäftsstelle des Fußball-Bundesligisten ist für ihn der perfekte Arbeitsplatz: Er kommt aus der Region, wohnt nur wenige Kilometer von Darmstadt entfernt und arbeitet seit 2018 für den Verein, mit dem er seit seiner Kindheit verbunden ist. An seinem Job schätzt er besonders die Abwechslung und das Umfeld Profifußball. „Das dynamische Arbeitsumfeld im Profisport und die damit einhergehenden Aufgaben sind für mich als Fußballbegeisterten sehr reizvoll und spannend.“

 

Vielfältige Tätigkeiten
Ein Beispiel dafür: das jährliche Lizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga (DFL). Alle Proficlubs müssen zahlreiche Unterlagen einreichen und unter anderem ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachweisen – eine Aufgabe, die in den Bereich von Daniel Wurtz fällt. In seinem beruflichen Alltag kümmert sich der 31-Jährige aber auch um die Etat- und Liquiditätsplanung. Zudem erstellt er Zwischen- und Jahresabschlüsse, führt Personal- und Einstellungsgespräche und ist für das Reporting an verschiedene Gremien verantwortlich.

 

Arbeiten auf Augenhöhe
Dabei erleichtern ihm flache Hierarchien im Verein die Arbeit. „Jeder kann sich hier einbringen, selber Ideen und Themen entwickeln – ganz egal welche berufliche Position man inne hat“, sagt Wurtz, der in seiner Abteilung die Digitalisierung vorangetrieben und beispielsweise ein Dokumentenmanagementsystem eingeführt hat. „Wir sind grundsätzlich papierlos unterwegs und müssen keine Belege aufbewahren. Das sorgt für eine enorme Zeitersparnis und ist auch im Sinne der Nachhaltigkeit wertvoll.“ Auch gegenüber seinen Mitarbeitenden lebt er das Arbeiten auf Augenhöhe vor. Zum Beispiel legt er viel Wert auf das „Du“ und eine offene Fehlerkultur. „Es ist nicht schlimm, Fehler zu machen. Wir müssen sie dann nur gemeinsam beheben und natürlich in Zukunft vermeiden.“

 

Ein Karriereschritt folgt auf den nächsten
Dass Daniel Wurtz einmal der Herr über Zahlen wird, zeichnet sich bereits zu seiner Schulzeit ab. Mathe ist damals sein Lieblingsfach, und schon früh sammelt er erste Erfahrungen durch Praktika in Steuerkanzleien. Folglich entscheidet er sich für ein Duales Studium und absolviert eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten und ein Bachelor-Studium in BWL mit der Fachrichtung Steuer- und Prüfungswesen. Anschließend wechselt er in eine größere Kanzlei, die auch den Bereich Wirtschaftsprüfung abdeckt. „Ich wurde unter anderem in Unternehmen eingesetzt, um dort deren internes Kontrollsystem und ablauforganisatorische Strukturen in den Finanzabteilungen zu analysieren und zu optimieren bzw. teilweise auch aufzubauen“, sagt Wurtz. Rückblickend ist es genau die richtige Entscheidung: Denn kurze Zeit später wird beim SV Darmstadt 98 jemand mit seinen Fähigkeiten gesucht. Wurtz bewirbt sich und erhält die Zusage.

 

FOM Studium für die berufliche Zukunft 
Nun ist er bereits seit sechs Jahren beim Fußball-Bundesligisten – und auch in dieser Zeit ist Weiterbildung für ihn ein wichtiges Thema. Er vertieft zunächst sein Fachwissen im Bereich Controlling durch den Abschluss als „geprüfter Controller“ und absolviert anschließend den Master-Studiengang „Taxation“ an der FOM Hochschule in Frankfurt. Neben seinem Vollzeitjob baut er seine Führungskompetenzen aus und beschäftigt sich für seine nebenberufliche Selbständigkeit im Bereich der Steuerberatung mit verschiedenen Fragestellungen, die ihm auch täglich in seinem Job begegnen. „Das FOM Studium war für meine persönliche Weiterentwicklung und meine berufliche Zukunft bei den ‚Lilien‘ sehr wichtig.“

 

Relegation als Ziel
Ob er in der kommenden Saison weiter für einen Erst- oder doch für einen Zweitligisten arbeitet, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Denn aktuell steht der SV Darmstadt 98 auf einem Abstiegsplatz. „Unser Ziel ist es natürlich, gegebenenfalls über die Relegation, die Klasse zu halten. Die Chance besteht rechnerisch noch, wenngleich es einem kleinen Wunder bedarf“, sagt Wurtz auch aus Fan-Sicht.* Die Lizenz-Unterlagen, an denen er mitgewirkt hat, hat der Verein jedenfalls für die erste und zweite Bundesliga eingereicht.

 

*Anmerkung: Das Interview wurde Anfang April 2024 geführt.