David, was ist aus deiner Sicht der erste entscheidende Schritt, um sich als (Young) Professional eine starke Personenmarke auf Social Media aufzubauen?
David Renken: Der erste Schritt ist: Klarheit. Klarheit darüber, wofür du stehen willst, was du erzählen möchtest und für wen. Viele posten einfach drauflos – aber wenn du nicht weißt, welche Wirkung du erzielen willst, bekommst du auch keine. Ich empfehle, mit einer simplen Frage zu starten: Wenn Menschen meinen Namen hören – woran sollen sie denken?
Das klingt groß. Aber genau da beginnt eine starke Personenmarke.
Welche Rolle spielt Authentizität? Und wo ziehst du die Grenze zwischen nahbar und privat?
David: Authentizität ist für mich keine Strategie, sondern die Basis. Gerade in Kurzvideos spüren die Leute in Sekunden, ob du echt bist oder eine Rolle spielst. Aber: Authentisch heißt nicht, dass man alles zeigen muss. Ich bin auf Social Media sehr nahbar, aber es gibt einen privaten Bereich, der offline bleibt. Die Grenze ziehe ich da, wo ich merke: Das gehört nicht ins Publikum – das gehört zu mir.
Was macht kreatives Storytelling auf Plattformen wie LinkedIn oder TikTok aus?
David: Storytelling funktioniert dann, wenn es emotional, visuell und relevant ist.
Egal, ob LinkedIn oder TikTok: Gute Geschichten starten mit einer starken Hook, bringen ein konkretes Problem auf den Punkt und führen zu einer überraschenden oder hilfreichen Pointe. Mein Aufbau für (Video-)Posts sieht oft so aus: Eine Hook, zum Beispiel „Du wirst mir widersprechen, aber…“ Es folgt ein Problem oder eine Anekdote – persönlich, relatable, gern mit Selbstironie. Und dann die Lösung, ein Learning oder eine Punchline, das heißt ein klarer Mehrwert oder ein lustiger Twist. Ehrlich gesagt: Eine Story, die du auch beim Kaffee mit einem Freund erzählen würdest, ist oft die Beste.
Was unterscheidet eine echte Community von einer bloßen Follower-Zahl?
David: Follower klicken – Community reagiert. Eine Community stellt Fragen, diskutiert, teilt deinen Content, verteidigt dich sogar mal in den Kommentaren. Der Unterschied liegt in der Beziehung. Und die baust du nicht über Perfektion auf, sondern über Konsistenz, Ehrlichkeit und Relevanz.
Du erreichst mit deinen Kurzvideos Millionen – was waren deine drei wichtigsten Learnings auf dem Weg zu deiner heutigen Reichweite?
David: Erstens: Vertrau deinem Humor. Wenn du selbst lachen musst, lachen auch andere. Zweitens: Bleibe dir selbst treu. Verstelle dich nicht oder ändere deinen Content, weil andere damit Erfolg haben. Drittens: Viralität ist kein Zufall. Es ist Handwerk. Gute Hooks, gutes Timing, gutes Storytelling – und ganz viel Testen.
Vielen Dank für die spannenden Impulse!
Das Interview führte Sissy Niemann.