Anika Schepers

FOM Studentin Anika hat den Heinz-Nixdorf-Preis gewonnen, der jährlich an die besten Auszubildenden in IT-Berufen vergeben wird. (Foto: Privat)

Spitzenleistung in einem männerdominierten Berufsfeld

FOM Studentin Anika zählt zu den besten IT-Nachwuchskräften

Sie gehört zu den besten IT-Nachwuchskräften ihres Jahrgangs – und war trotzdem überrascht, als sie im Juni 2025 dafür mit dem Heinz-Nixdorf-Preis ausgezeichnet wurde: Anika Schepers ist Anfang 20 und setzt sich mit Leichtigkeit in einem Bereich durch, der von Männern dominiert wird. Parallel studiert sie „Wirtschaftsinformatik“ (B.Sc.) an der FOM Hochschule in Essen im Rahmen der Studienintegrierten Ausbildung (SiA).

Ihre Ausbildung zur „Kauffrau für Digitalisierungsmanagement“ hat Anika mit Traumnoten beendet. Die Industrie- und Handelskammer zeichnete sie dafür als eine der beiden Landesbesten aus. Ein Jahr später kam völlig unerwartet der Heinz-Nixdorf-Preis hinzu. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich an die besten Auszubildenden in IT-Berufen vergeben. „Da man sich auf den Preis nicht selbst bewerben kann und ich nur einmal zu Ausbildungsbeginn davon gehört hatte, hatte ich den gar nicht auf dem Schirm“, erzählt sie. Umso größer war die Überraschung und Freude über die Auszeichnung.

 

Mix aus Theorie und Praxis
Der Weg dahin begann schon im Gymnasium. Die Essenerin belegte den Mathe-Leistungskurs und als Informatik hinzukam, merkte sie, „dass ich mich gar nicht so dumm anstelle“. Nach dem Abitur mit der Note 1,1 war ein reines Informatikstudium jedoch keine Option, auch ihr anderes Interessengebiet Wirtschaft nicht. Ein Mix sollte es sein, am besten mit Praxis. „Mir fällt das Lernen leichter, wenn auch was Praktisches dabei ist“, erklärt Anika.

 

Karrierestart mit der Studienintegrierten Ausbildung 
Auf der Suche nach einer dualen Ausbildung geriet sie zufällig in das Modell der Studienintegrierten Ausbildung (SiA). Ihr Arbeitgeber, der FOM Kooperationspartner ALDI Nord, bot die Ausbildung nur in dieser Form an – in Zusammenarbeit mit dem Heinz-Nixdorf-Berufskolleg und dem Bachelorstudiengang „Wirtschaftsinformatik“ an der FOM in Essen. Dass sie dabei eine der wenigen Frau ist, stört Anika kein bisschen. Im Gegenteil: „Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht, ich komme mit beiden Geschlechtern gut aus, und Jungs sind manchmal sogar unkomplizierter“, sagt Anika schmunzelnd. Tatsächlich zeigen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, dass sie in der Minderheit ist. Denn der Frauenanteil in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) lag im Jahr 2024 bei nur rund 16 Prozent.

 

Was ist SiA?

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „SiA-NRW“ verknüpft seit Ende 2022 systematisch die drei Lernorte Betrieb, Berufskolleg und Hochschule miteinander. Auszubildende können so während ihrer dualen Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/-in oder in einem kaufmännischen IT-Beruf ein dazu passendes Studium kennenlernen und erst später entscheiden, ob sie auch einen Studienabschluss in Informatik oder Wirtschaftsinformatik anstreben oder sich ausschließlich auf die Berufsausbildung konzentrieren möchten. SiA ermöglicht so einen besonders flexiblen Weg in die IT-Berufswelt.

SiA bringt viele Vorteile 
Anfangs waren ihr die Vorteile der SiA noch gar nicht bewusst. Doch schnell war sie überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Nach wie vor bin ich total zufrieden“. Denn Anika konnte ihre Ausbildungszeit auf zwei Jahre verkürzen, was mehr Zeit zum Lernen für die restliche Studienphase bringt. „Man hat immer die Sicherheit, dass man mit der Ausbildung schon etwas in der Tasche hat und gleichzeitig die Chance, auf dem Arbeitsmarkt weiterzukommen oder sogar noch darauf aufzubauen.“ Dass Berufsschule und Hochschule eng verzahnt arbeiten, erlebte sie als klaren Vorteil. „In der Berufsschule wurde vieles ein bisschen langsamer erklärt und mit mehr Beispielen“, erinnert sich Anika. „An der FOM haben wir die Themen dann vertieft.“ Auch das Anrechnen von Prüfungsleistungen erleichterte ihr Vieles.

 

Nächster Schritt: Bachelor-Arbeit 
Neben diesem praktischen Nutzen gab es auch etliche Inhalte, die sie persönlich inspirierten. „Verhandlungsführung fand ich toll“, so Anika. Auch Strategisches Management und Programmierkenntnisse habe sie in ihrem Job als IT-Specialist im Bereich Logistik- und Warenbewegungen direkt anwenden können. Als Nächstes steht die Bachelorarbeit an. Darin will sie sich voraussichtlich mit der Interaktion zwischen Mensch und Maschine beschäftigen und untersuchen, welche Systeme von Mitarbeitenden besser akzeptiert werden. Davor geht es jedoch mit Freunden in den Urlaub nach Kroatien. Zum Erholen und Energie tanken für den Endspurt im FOM Studium. Danach liebäugelt Anika bereits mit einem berufsbegleitenden Master-Studium im Bereich IT.

 

„Man hat immer die Sicherheit, dass man mit der Ausbildung schon etwas in der Tasche hat und gleichzeitig die Chance, auf dem Arbeitsmarkt weiterzukommen."

Anika Schepers

Anika Schepers

FOM Studentin

Tipps für künftige SiA-Studierende
Rückblickend würde sich Anika immer wieder für die Studienintegrierte Ausbildung entscheiden. Ihr Fazit: „Man sollte die Ausbildung auf jeden Fall auf zwei Jahre verkürzen“, rät sie. Der zusätzliche Lernaufwand sich vor den Klausuren eine Stunde hinzusetzen, lohne sich. „So konnte ich mich im letzten Jahr stärker aufs Studium konzentrieren und bin auch in mehr Projekte im Unternehmen hineingekommen. Wenn man sich ein bisschen anstrengt, schafft man auch sehr gute Abschlussnoten. Und kann sogar den Heinz-Nixdorf-Preis gewinnen“, meint Anika und lacht. 

 

Text: Michaela Strassmair 

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