Christian von Hopffgarten, Abteilungsleiter Ausbildung, und Junior-Expertin Pauline Partheil

In der Zentrale der Deutschen Post AG in Bonn: Christian von Hopffgarten, Abteilungsleiter Ausbildung, und Junior-Expertin Pauline Partheil. (Foto: Deutsche Post AG)

Interview mit HR-Verantwortlichen der Deutschen Post AG

„Dual Studierende können bei uns Karriere machen“

Die Deutsche Post AG will ihre eigenen Fach- und Führungskräfte ausbilden und kooperiert dafür mit der FOM Hochschule im Bereich des dualen Studiums. Im Interview erklären Christian von Hopffgarten, Abteilungsleiter Ausbildung, und Junior-Expertin Pauline Partheil, warum sich das Unternehmen für die Kooperation entschieden hat und von welchen Vorteilen dual Studierende profitieren. Zudem geben sie Einblicke in die Betreuung und den Bewerbungsprozess. 

Der Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte ist groß. Warum ist es so schwer, junge Talente zu finden?
Christian von Hopffgarten
: Das hat gleich mehrere Gründe. Viele Unternehmen haben aufgrund der Altersstruktur mit einer hohen Fluktuation zu kämpfen und suchen deswegen nach talentierten Nachwuchskräften. Nur, und das ist der zweite Punkt, gibt es davon leider nicht so viele auf dem Arbeitsmarkt, da sich der Trend mit den geburtenschwachen Jahrgängen aus den 90er-Jahren zu Beginn der 2000er-Jahre zunächst fortgesetzt hat. Und unter den wenigen Kandidaten, um die wir ringen müssen, gibt es auch solche, die ganz bestimmte Anforderungen an ihren Arbeitgeber haben. 

 

Als eine Maßnahme bei der Suche nach Nachwuchskräften setzen Sie auf ein duales Studium, das die Deutsche Post AG ab dem Wintersemester 2025/2026 auch mit der FOM Hochschule anbietet. Was erhoffen Sie sich von der Kooperation?
Christian von Hopffgarten
: Bislang bieten wir ein duales Studium vor allem an Hochschulen in Baden-Württemberg an. Dabei sind unsere Auszubildenden immer abwechselnd drei Monate im Betrieb und drei Monate an der Hochschule. Wir haben Niederlassungen in ganz Deutschland und das Modell ist für jemanden, der aus Hamburg kommt, vielleicht nicht die attraktivste Wahl. Deswegen haben wir unser Angebot durch die Kooperation mit der FOM als renommierte Hochschule strategisch weiterentwickelt. Wir können Nachwuchskräften nun ein wohnortnahes duales Studium anbieten, da die FOM bundesweit vertreten ist. Mit dem Tages-Studium, bei dem an zwei Tagen pro Woche studiert und an drei Tagen gearbeitet wird, bietet die FOM zudem eine Alternative zum Blockstudium. 

 

Ein duales Studium verknüpft Theorie und Praxis. Welche Vorteile erwarten Sie sich dadurch – sowohl für das Unternehmen als auch für dual Studierende? 
Christian von Hopffgarten:
 Das duale Studium ist eine Win-Win-Situation: Wir erhoffen uns eine Bindung ans Unternehmen und eine höhere Motivation. Da spielt natürlich mit rein, dass unsere dual Studierenden ihr theoretisches Wissen direkt in der Praxis einsetzen können und sollen. Ich selbst habe Jura studiert und als ich meine erste Rechnung als Rechtsanwalt schreiben sollte, war das eine große Herausforderung. Ich hatte so etwas im Studium gar nicht gerlernt, obwohl es dabei auch um Recht – nämlich Gebührenrecht – ging. Das ist beim dualen Studium anders. Was wir als Unternehmen noch in die Waagschale werfen können: Jeder, der bei uns sein duales Studium absolviert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Anschluss übernommen. 

 

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Ein hohe Übernahmechance ist ein wichtiger Benefit. Von welchen Vorteilen können dual Studierende bei der Deutschen Post AG sonst noch profitieren?
Pauline Partheil:
 Wir übernehmen die Studiengebühren und haben für unsere besten Auszubildenden und dual Studierenden das „Top-Azubi-Programm“. Damit fördern wir besonders talentierte Nachwuchskräfte – unter anderem mit Workshops und einem Austausch mit unserem Personalvorstand Dr. Thomas Ogilvie. Wer in diesem Programm ist, hat sehr gute Karrierechancen im Unternehmen. 

 

Christian von Hopffgarten: Nach dem Abschluss bieten wir eine unheimliche Breite an Entwicklungsmöglichkeiten. Allein in Deutschland haben wir im höheren zweistelligen Bereich und international noch mehr Tochtergesellschaften – daran kann man schon sehen, wie viele unterschiedliche und spannende Jobs es bei uns im Unternehmen gibt. Dabei ist auch die Durchlässigkeit nach oben gegebenen: Wenn man als dual Studierender wirklich gut ist, sich später mit seinen Qualitäten zeigt, Erfahrung sammelt und sich einbringt, kann man es im Prinzip überall hinschaffen. 

 

Wie werden Nachwuchskräfte bei Ihnen während des dualen Studiums betreut?
Partheil
: Zu Beginn gibt es bei uns „Welcome Days“, die wir zentral in Bonn durchführen. An zwei Tagen lernt der gesamte Jahrgang den Post Tower kennen und macht zum Beispiel eine Stadtrallye durch Bonn. Die hauptsächliche Betreuung erfolgt danach durch die Ausbildungskoordinatoren an den jeweiligen Niederlassungen. Bei Fragen oder Problemen können sich unsere dual Studierenden aber natürlich jederzeit auch an uns wenden. 

 

Wenn mich das alles überzeugt: Wie läuft dann das Bewerbungsverfahren ab?
Partheil:
 Wir haben alle Stellen mit dem zugehörigen Studiengang und Standort auf unserer Karriereseite ausgeschrieben. Dort kann man sich bewerben und wird nach erfolgreicher Prüfung zum Assessment Center und persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen. Dabei haben Bewerberinnen und Bewerber auch die Möglichkeit, sich die Niederlassung anzuschauen und ihr potenzielles Arbeitsumfeld kennenzulernen. 

Hier kann studiert werden

Die Deutsche Post AG bietet Nachwuchskräften ein duales Studium an den FOM Hochschulzentren Bonn, Düsseldorf und Hamburg an. Mit München soll zeitnah eine weitere Großstadt hinzukommen. „Wir planen, das Angebot weiter auszubauen und ein duales Studium an noch mehr Standorten zu ermöglichen“, sagt Christian von Hopffgarten, Abteilungsleiter Ausbildung. Zur Auswahl stehen aktuell die Bachelor-Studiengänge „Business Administration“ undWirtschaftsinformatik“

 

Das Interview führte Nils Jewko. 

 

 

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