Der Bedarf an ausgebildeten Cyber Security Professionals ist extrem hoch

Wie gewinnen Unternehmen den Kampf gegen Cyberangriffe?

„Der Bedarf an ausgebildeten Cyber Security Professionals ist extrem hoch“

Lateral Movement, Phishing Mails, Buffer Overflows: Wenn sich jemand mit Angriffstechniken von Cyberkriminellen auskennt, dann der Cyber-Security-Experte Alexandros Manakos. Zuletzt als CISO und Head of Cyber Security bei HSBC im Banksektor tätig, ist er heute Geschäftsführer der Security-Beratung Apollon Security. In den Bachelor- und Master-Studiengängen im Bereich Cyber Security, die im Digitalen Live-Studium an der FOM Hochschule starten, lehrt Manakos u.a. das Modul „Cyber Attacks“. Mit über 22 Jahren Praxiserfahrung in der Cybersicherheit ist er überzeugt, dass Cyberkriminalität nur durch noch mehr gut ausgebildete Expertinnen und Experten bekämpft werden kann.

Herr Manakos, Sie haben während Ihrer beruflichen Laufbahn schon viele Hacker-Angriffe erlebt, welcher ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Über sogenannte Threat Intelligence Feeds werde ich täglich darüber informiert, welche Hacker-Angriffe wo auf der Welt registriert wurden. Der Hacker-Angriff mit dem meisten Einfluss auf meine berufliche Laufbahn war der Erste, der mir selbst widerfahren ist – da habe ich mir mit 16 Jahren geschworen, dass mir das nicht noch einmal passiert. Er war auch der Grund, warum ich heute im Cyber-Security-Bereich arbeite. Der Hacker-Angriff im Jahr 2016 auf die „Bank of Bangladesh“ war zudem der Angriff, an den ich mich auch heute immer wieder zurückerinnere, da er, obwohl er über sieben Jahre zurückliegt, noch immer 1:1 genau so funktionieren würde. Die Konsequenzen eines Hacker-Angriffs auf kritische Infrastruktur – also auf das Bankwesen, auf die Energie- und Lebensmittelindustrie – sind beängstigend, weil sie soziale Probleme auslösen können. Hacker haben es geschafft, fast eine Milliarde Dollar zu stehlen, sich Zugang zu Ölpipelines zu verschaffen und zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz getrieben.


 

Bachelor- und Master-Studiengänge

Cyber Security an der FOM studieren

Fachkräfte im Bereich Cyber Security werden dringend gesucht - und mit unseren Studiengängen werden Sie zum gefragten Experten! In Ihrem Bachelor- oder Master-Studium lernen Sie unter anderem, Sicherheitsverfahren und –technologien zu entwickeln und befassen sich mit Risiko- und Krisenkommunikation im Falle eines Cyber-Angriffs.

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Natürlich sind aber weitere Branchen und Unternehmen von Cyberkriminalität betroffen. Wie können Unternehmen gegensteuern?
Zuerst einmal setzen auch sich alle digitalisierten Unternehmen dem Risiko von Cyberangriffen aus, das passiert ganz automatisch mit der globalen Vernetzung und der Digitalisierung von Produktion und Dienstleistungen. Allerdings haben das die großen Player schon früh begriffen bzw. werden gesetzlich oder regulatorisch dazu gezwungen, mehr für Cyber-Sicherheit zu tun. Sie setzen inhouse auf ganze Cyber-Security-Abteilungen oder auf externe Managed Cyber Security Services sowie Beraterinnen und Berater. Cyberkriminelle nehmen jedoch auch kleinere Unternehmen ins Visier, denn sie können es sich entweder nicht leisten, für ihre Cybersicherheit so viel auszugeben wie ein Konzern oder denken erst überhaupt nicht daran, dass sie Opfer von Cybercrime werden könnten. Als Unternehmen ist es in jedem Fall gut, ausgebildete Cyber-Security-Expertinnen und -Experten an Bord zu haben und so gegen Cyber-Angriffe gewappnet zu sein.

 


Der Cybertalk

Der unsichtbare Feind

Wie bedrohen Cyber-Attacken Wirtschaft und Gesellschaft? Darüber sprechen wir mit Expertinnen und Experten im Virtual Classroom der FOM Hochschule.

1:16:51


Welche Cyber Security-Expertise wird konkret benötigt, um Hackerangriffe zu bekämpfen?
Wir unterscheiden verschiedene Typen von Cyber-Security-Spezialisten, die mit ihren unterschiedlichen Skill-Sets alle gleichermaßen im Bereich der Cybersicherheit benötigt werden. Der eher technisch orientierte Typ führt als Penetrationstester oder Red Teamer simulierte Cyberangriffe auf Computersysteme durch und nutzt Techniken, um Sicherheitslücken zu finden, die durch Angreifer ausgenutzt werden könnten. Die Analysten überwachen Netzwerke und Systeme, erkennen Cyberangriffe bzw. spüren sie mit Hilfe von Tools auf. Die weniger technisch orientierten Cyber Professionals entwickeln im Bereich Cyber Security Richtlinien und sichern die Qualität und Prozesse. Zuletzt gibt es auch noch die Generalisten, die alle Skills vereinen sowie die Spezialisten, die auf einem bestimmten Gebiet Experten sind, z.B. im Bereich Cloud Security.


 

Zur Person

Alexandros Manakos ist Geschäftsführer der Security-Beratung Apollon Security. Zuvor war er unter anderem als CISO und Head of Cyber Security bei HSBC im Banksektor tätig. Bereits während seines Studiums unterstützte er das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dessen Computer Emergency Response Team (CERT-BUND) sowie die Abteilung für Internetsicherheit.


Cyber Security-Expertinnen und -Experten tragen also viel Verantwortung. Welche Eigenschaften zeichnen sie aus?
Ein hohes Maß an Integrität und Verantwortungsbewusstsein sind Eigenschaften, die Cyber Security-Expertinnen und -Experten unbedingt mitbringen müssen. Es geht immerhin um den Auftrag, sensible Firmendaten zu schützen. Und es ist wichtig, ein eigenes starkes Wertesystem zu haben. Unternehmen bringen Cyber Security-Expertinnen und -Experten sehr viel Vertrauen entgegen und müssen sich auf Unbestechlichkeit und absolute Loyalität verlassen. Neben einem grundsätzlichen Interesse am Thema IT und Cybersicherheit sind Neugier und Ausdauer gute Voraussetzungen für Job und Studium im Cyber Security-Umfeld.

 

Das Interview führte Karolin Mättig.

 

 

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