Das Wichtigste in Kürze:
- Strategiewechsel vollzogen: Wachstum löst erstmals seit 2020 die Kostensenkung als dominierendes Digitalisierungsziel ab.
- KI als Treiber: Alle DAX40-Unternehmen setzen KI als strategische Schlüsseltechnologie ein.
- Leadership-Lücke: Nur 12 Konzerne erfüllen noch alle Kriterien für Digital Leadership.
Der DAX Digital Monitor 2025 von Prof. Dr. Dirk Stein (FOM Hochschule) und Prof. Dr. Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen) zeigt die DAX40-Konzerne an einem Wendepunkt: Künstliche Intelligenz ist in allen Unternehmen angekommen und wird branchenübergreifend eingesetzt – zum Beispiel zur Effizienzsteigerung (Telekom), zum Aufbau innovativer Geschäftsmodelle (Siemens) oder bei der Schadensabwicklung (Münchener Rück).
KI wird immer wichtiger
„Der Einsatz der Künstlichen Intelligenz hat auf allen Ebenen zugenommen“, sagt Prof. Dr. Kollmann. „Aber gleichzeitig erfüllen deutlich weniger DAX-Konzerne die Anforderungen an ein Digital Leadership. Das ist dramatisch, denn wer sein Unternehmen nicht digital führen kann, ist auch nicht in der Lage, es in die Zukunft eines Artificial Management zu lenken.“
Wachstum statt Kostensenkung im Fokus
Erstmals seit Veröffentlichung des DAX Digital Monitors im Jahr 2020 steht nicht mehr die Kostensenkung, sondern das digitale Wachstum im Mittelpunkt der Berichterstattung. Dafür setzen die Unternehmen „auf Kooperationen im Bereich digitaler Technologien und hier insbesondere auf Künstliche Intelligenz“, die zum digitalen Wachstumstreiber für die Zukunft werden soll, sagt Prof. Dr. Stein.
Nur ein CDO auf Vorstandsebene
Parallel dazu verschlechtert sich jedoch die organisatorische Verankerung der Digitalisierung im Top-Management deutlich. Nur ein Unternehmen (Heidelberg Materials) verfügt über einen eigenständigen Chief Digital Officer (CDO) im Vorstand, viele Konzerne bündeln Digitalverantwortung in Doppelfunktionen oder Gremien ohne klare Zuständigkeit. Insgesamt erfüllen nur noch 12 von 40 Unternehmen sämtliche Kriterien des Digital Leadership – im Vorjahr waren es 15.
Fehlende Anreize für Vorstände
Auch bei der Vorstandsvergütung zeigt sich eine überraschende Entwicklung: Digitalisierung wird nur noch in 16 statt zuvor 28 Unternehmen explizit als Erfolgsgröße berücksichtigt. „Hier muss durch die Aufsichtsräte nachgebessert werden, um die richtigen Anreize für die Vorstände zu schaffen", fordert Prof. Dr. Stein. Nur dadurch werde das Thema Wachstum auch erfolgsabhängig adressiert.
Abhängigkeit von Technologieanbietern
Zudem zeigt die Studie eine wachsende Abhängigkeit von internationalen Technologieanbietern. „Die DAX-Konzerne greifen bei KI und digitalen Technologien lieber auf Entwicklungen aus anderen Weltregionen zurück, als diese selbst zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Kollmann. „Das kann sich später im Wettbewerb rächen.“
Das Fazit der Autoren des DAX Digital Monitors: KI wird für die DAX-Konzerne zum zentralen Zukunftsfaktor – doch ohne klare Zuständigkeiten, verbindliche KPIs und ein starkes Digital Leadership bestehe die Gefahr, dass das Potenzial der Technologie nicht voll ausgeschöpft werde.
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