FOM VerhaltensRadar: Weihnachtsstudie zeigt, dass Vorfreude die Sorge vor Stress überwiegt
Ausgaben für Geschenke: Münster deutlich unter Bundesdurchschnitt
Die aktuelle Weihnachtsstudie der FOM Hochschule belegt: In Münster sehnen sich die Menschen nach Normalität und freuen sich auf die (Vor-)Weihnachtszeit. Jedoch planen sie in diesem Jahr, Familienangehörige und Freunde weniger reichlich zu beschenken. Das dritte Jahr in Folge möchten die Münsteranerinnen und Münsteraner auch in diesem Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Knapp jede/r Zweite erwartet eine entspannte Vorweihnachtszeit, insgesamt wird der Stresslevel als gering eingeschätzt. Für die Weihnachtsumfrage haben Studierende der FOM Hochschule 801 Menschen in Münster interviewt.
Männer geben mehr aus als Frauen
Für den Kauf von Weihnachtsgeschenken planen die Befragten durchschnittlich rund 428 Euro ein – damit liegt Münster 94 Euro unter dem Bundesdurchschnitt (522 Euro). Wobei Männer in Münster (Ø 436 €) auch in diesem Jahr wieder deutlich spendabler sind als Frauen (Ø 420 €). Zum Vergleich: 2020 lagen die durchschnittlichen Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Münster bei rund 446 Euro, 2019 sogar noch bei 457 Euro. „Wir gehen bundesweit davon aus, dass sowohl die Vorfreude auf das Weihnachtsfest als auch die Sorge vor weiteren Preiserhöhungen den Konsum in der Vorweihnachtszeit deutlich steigern werden. In Münster sind die Bürgerinnen und Bürger jedoch weniger spendabel“, so Prof. Dr. Oliver Gansser, wissenschaftlicher Leiter der FOM Weihnachtsstudie.
Keine Angst mehr vor vollen Geschäften
Beim Kauf der Geschenke fühlen sich viele Münsteranerinnen und Münsteraner offenbar wieder sicherer: Im Gegensatz zum Vorjahr steht für die Mehrheit der Befragten die Möglichkeit, Geschenke offline zu kaufen, wieder an erster Stelle. So gaben 67 Prozent an, das Shoppen im stationären Handel als wichtig zu empfinden, 61 Prozent wollen Weihnachtsgeschenke online erwerben. Dagegen plant nur jede/r Fünfte (19%) Präsente auf dem Weihnachtsmarkt zu kaufen.
Bücher, Parfüm und Spiele beliebter als Smart Home- und Infotainment-Produkte
Ob es an Lieferengpässen für technische Geräte liegt oder an einer Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Geschenke mit persönlichem Touch: Besonders häufig möchten die Befragten in diesem Jahr Bücher (57%), Produkte aus dem Bereich Essen/Getränke/Feinkost, Kosmetik und Parfüm (mit jeweils 50%) sowie Waren aus dem Bereich Spielwaren/Gaming (48%) verschenken. Weit abgeschlagen in der Geschenke-Hitliste liegen dagegen Smart Home- und Infotainment-Produkte mit 14, bzw. 13 Prozent. Selbst Gutscheine und Bargeld – vor der Pandemie noch beliebte Weihnachtsgeschenke – finden in diesem Jahr nur noch in 35 bzw. 22 Prozent einen Platz unter dem Weihnachtsbaum.
Zur Studie
Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule befragten im Herbst 157 FOM Studierende in Münster über 801 Menschen in persönlichen Interviews, quotiert nach Geschlecht und Alter. Die komplette Umfrage zum Download finden Sie unter fom.de/weihnachtsstudie2021.
Vorfreude auf Weihnachten, geringe Sorge vor Stress
Trotz oder gerade wegen Corona: Die deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmenden zeigt mit Blick auf die Weihnachtszeit eine positive Einstellung. 88 Prozent der Befragten freuen sich darauf, Zeit mit der Familie oder Freunden zu verbringen, 79 Prozent beschenken andere Menschen gern, nahezu ebenso viele freuen sich auf das Weihnachtsfest (77%). Bei der Frage nach dem zu erwartenden Stress im Hinblick auf die Vorbereitungen glauben immerhin 43 Prozent der Befragten, sich in der Vorweihnachtszeit entspannt zu fühlen. Dagegen rechnen 29 Prozent damit, gestresst zu sein, mehr als jede/r Fünfte (22%) wird sich gehetzt fühlen und 14 Prozent gehen davon aus, überfordert zu sein. Interessant: Während der erwartete Stresslevel insgesamt gesehen bei Frauen (23%) und Männern (19%) ähnlich hoch ist, planen Frauen (45%) im Schnitt deutlich bewusster im Voraus als Männer (24%). Professor Gansser: „Die Vermutung liegt nahe, dass Frauen den Vorweihnachtsstress besser bewältigen als Männer, weil sie sich dessen bewusster sind, ihre Planungen dementsprechend anpassen und sich beispielsweise früher als Männer um die Geschenke kümmern. Möglicherweise hängt dies auch damit zusammen, dass die Vorfreude auf das Weihnachtsfest bei Frauen um neun Prozentpunkte höher ist als bei Männern.“