„Eine Bereicherung für das Unternehmen“

Die Entscheidung für ihre Doppelspitze sei allein schon in Bezug auf ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften ein Vorteil – die eine kreativ und argumentationsstark, die andere eher systematisch und bedacht. „Unsere Entscheidungen gehen durch zwei Köpfe, zwei Herzen und zwei Mägen“, betonten sie. Zu Beginn seien sie durch einen Coach begleitet worden und hätten schnell festgestellt, dass ihre Unterschiede die eigentliche Stärke des Führungsduos ausmachten. „Es kostet Zeit, es kostet Energie und es kostet Überwindung. Aber wenn es funktioniert, ist es wirklich eine Bereicherung für das Unternehmen“, so die beiden in ihrem Vortrag als Führungs-Duo. „Im Doppel sind wir doppelt spitze.“

 

„Lassen Sie sich nicht verbiegen“

 

Im zweiten Redebeitrag beschäftigte sich die Augsburger FOM Professorin Dr. Verena Hofmann mit den Herausforderungen der „neuen Arbeitswelt“ für Führungskräfte – sei es das Führen der GenZ oder die veränderte Interaktion in der Remote-Führung. Auch wenn sich 18- bis 25-Jährige in ihren Einstellungen und Lebenszielen wissenschaftlichen Studien zufolge kaum von Gleichaltrigen der 60er und 70er Jahre unterschieden, so die Professorin, hätten die Bedürfnisse der Generationen großen Einfluss auf Führungsaufgaben. Zudem seien Frauen oftmals der Meinung, sie müssten sich wie Männer verhalten, um als Führungskraft erfolgreich zu sein. Ihr Rat an ambitionierte Frauen: „Lassen Sie sich nicht verbiegen, lernen Sie, Ihre Emotionen gekonnt einzusetzen und verkleiden Sie sich nicht – darin liegt die wahre Kompetenz weiblicher Führung."

 

Podiumsdiskussion lieferte interessante Impulse

 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein geeigneter Umgang mit Unterschieden in Führungsansichten kamen im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion zur Sprache. Zentrales Ergebnis: Wer in einer Doppelspitze führen möchte, sollte sich damit auseinandersetzen, wie bereichernd unterschiedliche Persönlichkeiten sein können. Denn mit diesem Führungsmodell sei die Chance für Vereinbarkeit von Familie und Führungsposition nicht nur für Frauen besser, sondern auch für Männer. Erfolgsfaktoren seien ein funktionierendes Netzwerk und der Glaube an sich selbst.