Florian Veith_ Frankfurt_Porträt

Florian Veith ist Banker in Frankfurt am Main.

Von der Provinz in die Finanzmetropole

Wie FOM Student Florian Veith Banker in „Mainhattan“ wurde

22.03.2022 | Frankfurt a. M.

Frankfurt gilt als führender Finanzplatz in Deutschland. Die repräsentativen Hochhäuser des Bankenviertels sind von weit her sichtbar. Einer, der in der Metropole am Main arbeitet, ist Florian Veith. Mit seinen 26 Jahren ist er bereits als Senior-Kundenberater bei der Commerzbank angestellt. Berufsbegleitend studiert er an der FOM Hochschule in Frankfurt „Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie“. Im Gespräch verrät er, wie er seinen Vollzeitjob mit dem Studium vereinbart, was ihn bei der Arbeit motiviert und warum er mit den gängigen Klischees über die Finanzbranche nicht viel anzufangen weiß.

Florian Veith arbeitet dort, wo das große Geld bewegt wird: in Frankfurt am Main. Der 26-jährige gelernte Bankkaufmann ist als Senior-Kundenberater bei der Commerzbank angestellt, kümmert sich dort vor allem um Immobilienfinanzierungen, Wertpapiere und Versicherungen. Es sind Themen, denen sich Florian Veith mit Leidenschaft widmet. Finanzkrise und der voranschreitenden Digitalisierung der Branche zum Trotz hat er sich für eine Karriere bei der Bank entschieden. Was hat ihn dazu motiviert?

„Nah an den Kunden“
Florian Veith wächst im rheinhessischen Dalheim auf – wo gut 1.000 Menschen leben – beschauliche Provinz, man kennt sich. Die Bankentürme von „Mainhattan“ sind damals noch weit entfernt. Florian kickt hier im Fußballverein, schließt die Realschule ab und absolviert danach sein Fachabitur im Bereich Wirtschaft. „Meine Frage war: Was liegt mir? Ich interessiere mich sehr für wirtschaftliche Zusammenhänge und hatte Lust etwas mit Menschen zu machen, in Aktion und nah an den Kunden.“ Bei der Bank kann er beides miteinander verbinden. 2015 beginnt er seine Ausbildung zum Bankkaufmann. „Wenn man Lust auf Interaktion hat und Ergebnisse sehen will, die die eigene Arbeit hervorgebracht hat, ist das der richtige Job.“

Lebenslange Begleitung
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung wird er Privatkundenberater bei der Commerzbank in Taunusstein. Es folgen Stationen in Rüsselsheim, Eschborn und Frankfurt. Der direkte Kontakt mit Menschen in dem Bereich ist es, was ihm gefällt: „Mir macht der Austausch mit den Kunden Spaß. Es ist etwas Besonderes, sie in verschiedenen Lebensphasen zu beraten –  vom Sparkonto, das die Eltern für ihr Kind anlegen, über den Hausbau bis zur Altersversorgung. Das macht es sehr spannend.“ Natürlich kennt er die gängigen Klischees, mit denen seine Branche behaftet ist. Mit dem Image eines Wallstreet-Finanzhais kann er jedoch nichts anfangen: „Es ist unser Job, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und es zu rechtfertigen, gerade weil wir in diesem hochsensiblen Bereich arbeiten.“

„Meinen Horizont erweitern“
Florian weiß um die Verantwortung, die seine Tätigkeit mit sich bringt. Sein Wissen, das er sich während seiner Ausbildung und der anschließenden beruflichen Tätigkeit angeeignet hat, möchte er deshalb weiter vertiefen, um das große Ganze besser zu durchschauen. So kommt er auf die Idee eines berufsbegleitenden Studiums, das ihm weiteres Know-how für seine Arbeit vermittelt. „Ich wollte meinen Horizont erweitern. Das Studium an der FOM finde ich gut, weil ich weiterhin in Vollzeit arbeiten gehen kann. Freitagabends und samstags bin ich dann im Hochschulzentrum.“ Er meldet sich für den Bachelor-Studiengang „Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie“ an der FOM in Frankfurt an. „Was mir aus dem Studium besonders in Erinnerung geblieben ist, ist das erste Wochenende. Das war intensiv. Mit der Zeit pendelt es sich ein, wenn man sich gut organisiert und der Arbeitgeber unterstützt.“ Bei Florian ist das der Fall und da seine Freundin ebenfalls studiert, können beide sich gegenseitig beim Lernen unterstützen.

Positives Feedback motiviert
Mit seiner Einstellung und seinem Engagement läuft es bei Florian auch im Job bei der Commerzbank sehr gut. Neben seinem berufsbegleitenden Studium steigt er mit Mitte 20 zum Senior-Kundenberater auf, das Level an Verantwortung steigt, sein Lebensmittelpunkt liegt nun ganz in der Main-Metropole. Frankfurt sei schnelllebig und spannend – der Austausch an der FOM und mit seinen Kolleginnen und Kollegen sei eine Bereicherung.

Keine Angst vor der Zukunft
Zugleich schreitet in der Finanzbranche wie in vielen Unternehmen die Digitalisierung voran. Hat er deshalb keine Zukunftssorgen? „Ehrlich gesagt: Nein. Die Filiale ist nicht der einzige Ort, an dem wir beraten. Ein Beispiel: In der Corona-Zeit haben Eltern neben dem Homeoffice ihre Kinder betreut. Für die war es eine Erleichterung, wenn sie nicht extra in die Bank kommen mussten, sondern sich telefonisch oder per Videokonferenz beraten lassen konnten.“ Zudem wünschten sich viele bei komplexen Themen eine persönliche Beratung, „weil die Kunden sich nicht alleine in der Tiefe damit befassen möchten“. Deren Rückmeldungen pushten ihn zusätzlich. „Wenn mir Kunden Fotos vom fertigen Haus schicken, für das ich mit ihnen die Finanzierung geplant habe, ist das ein super positives Feedback, das mich weiter motiviert.“

Master ist möglich
Florian Veith sieht der Zukunft deshalb optimistisch entgegen. „In Zukunft möchte ich noch mehr Verantwortung innerhalb der Commerzbank übernehmen und mich weiterentwickeln.“
Derzeit schreibt er an seiner Bachelor-Arbeit, nach deren Abschluss ist er der erste Akademiker in seiner Familie. Danach kann er es sich durchaus vorstellen, noch einen Master an der FOM Hochschule zu absolvieren.