„Als gute Führungskraft braucht man Empathie“

Nils wächst in Dormagen auf. „In der Schule war ich vor allem vorlaut“, erinnert er sich lachend. Doch an eigenem Antrieb fehlt es ihm schon damals nicht: Mit 13 verdient er sein erstes eigenes Geld, beginnt, sich für Wirtschaft zu interessieren. Vom 11. Jahrgang an absolviert er einen zweijährigen IHK-Kurs zum „Junior Manager“. Sein erster Kontakt zur FOM: Die „Academy for Junior Managers“ basiert auf einer Kooperation mit dem Hochschulzentrum in Neuss. Die Lehrenden, die Inhalte, der Ablauf – das gefällt ihm schon damals.

Duales Studium bei Lidl
Nach dem Abitur zieht es ihn in den Handel. Die hohen Umsätze, das Tempo, der Kundenkontakt – das reizt ihn. Bei Lidl absolviert er ein duales BWL-Studium mit der Fachrichtung Konsumgüterhandel. Im Assessment Center sorgt er für Aufsehen, als er planen soll, wie er Filialen am effizientesten anfahren würde: „Ich habe dazu einen Algorithmus angewendet, den ich aus meinem Leistungskurs Informatik kannte.“ Nils überzeugt – und wird angenommen.

Drei Jahre lang wechselt er zwischen Filiale und Studium am Campus der Dieter-Schwarz-Stiftung in Heilbronn. „Von der Pike auf“ lernt er die Discounter-Welt kennen – vom Packen bis zur stellvertretenden Filialleitung. Sechs Wochen lang führt er sogar eine Filiale allein. Was ihn besonders prägt, ist die Erfahrung als Führungskraft: „Es geht immer um eine persönliche Komponente, um Empathie.“ Und: „Ich habe damals auch verstanden, dass sich nicht alle Mitarbeitenden entwickeln lassen wollen. Das kann man nicht erzwingen.

Master-Studium neben dem Job
Nach dem Bachelor wechselt Nils zu Red Bull in den Außendienst und beginnt parallel den Master „Sales Management“ an der FOM in Düsseldorf. „Noch heute nutze ich diese Kenntnisse im Job so, wie ich sie an der FOM gelernt habe“, sagt er. Inhalte wie Rhetorik im Verhandlungsmanagement setzt er direkt bei Kundenterminen um. Besonders schätzt er den Austausch mit Kommilitonen aus anderen Branchen: „Einer hat Stahlrohre verkauft, ein anderer war bei UPS. Davon zu erfahren, war für mich ein großer Mehrwert.“

Seinen vollen Terminkalender bekommt er dank geschickter Organisation in den Griff: „Ich habe meine Außendienst-Termine so gelegt, dass ich rechtzeitig an der Hochschule war.“ Auch nach einem Wechsel zu TSC Food Products bringt er Studium und Beruf erfolgreich unter einen Hut.

Berufsbegleitend oder dual studieren

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Aufstieg bei Ehrmann
Nach dem Abschluss an der FOM zieht es Nils zurück in die Konzernwelt: Er startet bei der Ehrmann Holding: als Area Sales Manager. Der Außendienst-Job ist zunächst ein Rückschritt – doch der Konzern hat ihm signalisiert, dass weitere Chancen auf ihn warten. So kommt es auch: Eineinhalb Jahre später übernimmt er als „Key Customer Manager Edeka“ Verantwortung für einen der wichtigsten Kunden der Ehrmann GmbH. Wieder ein Jahr später steigt er zum „Head of Sales & Brand“ bei der Tochterfirma Gabler-Saliter auf. „Wir wollen aus der südlichen Nische raus“, sagt Nils über seine aktuelle Aufgabe. „Ich will die Marke deutschlandweit ausrollen und bekannt machen.“

Förderprogramm für High Potentials
Heute lebt Nils im Allgäu – die Alpen direkt vor der Tür. Damit ging für ihn ein alter Wunsch in Erfüllung: „Ich bin ein Bergenthusiast und wollte schon immer mal in Süddeutschland leben!“ Wandern, Skifahren, Paragliding – das ist sein Ausgleich. Jedes zweite Wochenende pendelt er zu Freunden und Familie nach Düsseldorf. Doch für den Job will er im Allgäu bleiben, erst recht, seit er in das High-Potential-Programm der Ehrmann-Gruppe aufgenommen wurde – ein Förderprogramm für Fach- und Führungskräfte. Mit Kolleginnen und Kollegen übernimmt er dabei firmenübergreifende Projekte – und präsentiert Ergebnisse vor dem Vorstand. „Ich will für das Unternehmen etwas erreichen, einen wirklichen Unterschied machen“, sagt er. „Es gibt für mich hier so viele Möglichkeiten, Dinge weiterzuentwickeln und mitzugestalten!“