FOM&Friends Aachen 2023

Brachten ihre Expertise ein: Oliver Wittig, Heike Borchers, John Mee, Iris Wilhelmi, Carola Schröder, Dr. Mirijam Buhr und Prof. Dr. Axel Minten. (Foto: Sarah Geilen/FOM Hochschule)

60 Interessierte im Campus Forum des Medienhauses Aachen

„FOM & Friends“: Ursachen und Lösungen zum Fachkräftemangel

03.01.2024 | Aachen

Die FOM Hochschule in Aachen und die Aachener Zeitung luden zu einer Diskussionsrunde zum Thema Fach- und Arbeitskräftemangel ein. Im neu konzipierten Format „FOM & Friends“ tauschten Expertinnen und Experten ihre Einschätzungen zur aktuellen Arbeitsmarktsituation, zu den Ursachen von Problemen sowie möglichen Lösungsansätzen aus.

Die Expertinnen und Experten der unterschiedlichen Branchen waren sich einig, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel eines der aktuell drängendsten Probleme  ist. Es herrsche ein Mangel an Bewerbenden für Ausbildungsberufe, Pflegekräften, Physiotherapeuten und auch kaufmännisches Personal. Julia Tran, COO des Medienhauses Aachen, betonte die Schwierigkeit, Verwaltungspositionen in der Medienbranche zu besetzen, während John Mee (Delphi digital GmbH) die Bedeutung maßgeschneiderter Recruiting-Strategien hervorhob. Oliver Wittig, Pflegedirektor des Luisenhospitals Aachen, führte an, dass oft Wissen über die Berufe und ihre jeweiligen Tätigkeiten fehle.

Fachkräftemangel versus Attraktivität
Der wissenschaftliche Gesamtstudienleiter der FOM in Aachen und Moderator der Veranstaltung, Prof. Dr. Axel Minten, stellte die Frage, ob es wirklich einen Fachkräftemangel oder eher einen Mangel an attraktiven Arbeitsbedingungen gebe. Einige sahen beide Probleme als maßgebliche Faktoren. Die Geschäftsführerin der IHK Aachen, Heike Borchers, bot einen Kompromiss, der faire Arbeitsbedingungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer vorsah. Dr. Mirjiam Buhr (Leiterin Personal, Forschung und Lehre MedAix Aachen) kritisierte, dass der Mangel an Arbeitskräften die Versorgung gefährde, sah jedoch zugleich Verbesserungspotenziale bei den Arbeitgebern.

Was das Problem lösen könnte
Bei der Suche nach Lösungsansätzen betonte das Panel die Bedeutung der gesellschaftlichen Wertschätzung von Berufen. Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB Aachen e.V., bestätigte, dass sich gesellschaftliche Bedingungen und Rollenbilder dahingehend ändern müssten. Auch die faire Bezahlung, Urlaubsgestaltung und angemessene Ruhezeiten wurden thematisiert. Die Politik sollte zudem vereinfachte Zugangsbedingungen für ausländische Fachkräfte schaffen. Weiterqualifizierung und berufsbegleitende Bildung wie an der FOM könnten dazu beitragen, qualifizierte Stellen zu besetzen und Menschen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten.