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Stefam Blaschak ist CEO von OeTTINGER GETRÄNKE und studiert an der FOM Wirtschaftsrecht. (Foto: Oettinger)

Lebenslanges Lernen: Entscheidung für ein Studium mit Anfang 50

Chef von OeTTINGER GETRÄNKE studiert an der FOM

25.04.2024 | Essen

Stefan Blaschak ist CEO von OeTTINGER GETRÄNKE in Bayern. Davor war er in anderen namenhaften Unternehmen wie Hochland, Coca-Cola oder der Bäckerei Kamps in der Geschäftsführung tätig. Derzeit studiert er an der FOM Hochschule in Essen im Campus-Studium den Bachelor „Wirtschaftsrecht“. Wieso er sich für das Studium entschieden hat, welche neuen Wege er bei OeTTINGER GETRÄNKE eingeschlagen hat und welche Karriere-Tipps er jungen Menschen geben kann, hat er im Interview erzählt.

OeTTINGER Bier: Viele kennen das Bier aus der braunen Glasflasche als günstiges Bier, vielleicht auch als erstes Bier, das sie jemals getrunken haben. Stefan Blaschak führt seit Juni 2023 das deutsche Traditionsunternehmen OeTTINGER GETRÄNKE. „Wir zählen zu den 25 größten Brauereien der Welt und blicken auf eine fast 300-jährige Brautradition zurück“, sagt der 55-jährige Blaschak stolz.

 

Der gebürtige Berliner hat einen zielstrebigen Blick, den braucht er auch, denn er hat schon eine beachtliche Karriere hingelegt: Nach einem Fernstudium zum Betriebswirt ging es über Coca-Cola, Hochland, Berentzen und Kamps schließlich nun zu OeTTINGER GETRÄNKE: „Damals bekam man die Unterlagen für das Studium noch auf Papier nach Hause geschickt. Da gab es noch keine Online-Vorlesungen“, erinnert er sich lächelnd. Aber an der FOM hat er sich bewusst für das Campus-Studium in Essen entschieden: „Ich finde es persönlich deutlich motivierender, vor Ort zu sein. Es ist eine andere Form des Austauschs, des Nachfragens und des Erlebens.“

 

Jurist als erster Berufswunsch

 

Er hat sich für den Bachelor „Wirtschaftsrecht“ entschieden. Der Hintergrund? „Ich wollte früher immer Jurist werden.“ Gerechtigkeit lag ihm schon immer am Herzen und er interessiert sich für Gesetze. Ein Jura-Studium war damals finanziell nicht drin. „Gerade die Kombination aus Wirtschaft und Jura passt für mich wie die Faust aufs Auge. Die wirtschaftlichen Themen, mit denen ich zu tun habe, beinhalten schließlich immer auch eine rechtliche Komponente.“ Das seien in seinem Arbeitsalltag beispielsweise Verträge mit Handelsvertretern.

 

Einen Bachelor mit Anfang 50 beginnen? Hatte er zu Beginn des Studiums keine Bedenken einen Vorlesungssaal mit jungen Studierenden zu betreten? Anfangs habe er schon daran gedacht, dass es merkwürdig sein könnte, neben jungen Studierenden im Hörsaal zu sitzen: „Werden sie mich vielleicht als Fremdkörper wahrnehmen? Aber diese Bedenken sind ganz schnell verflogen.“ Man lerne an der FOM gemeinsam und da sei das Alter vollkommen nebensächlich.

 

Karriere-Tipps vom Experten

 

Eigentlich könnte man meinen, dass sich Stefan Blaschak zurücklehnen kann – Karriere hat er schließlich bereits gemacht. Doch er hat eine eigene Überzeugung: „Etwas für sich zu tun, das einem Spaß macht und durch das man sich weiterentwickelt, hat nicht unbedingt etwas mit Karriere zu tun. Es hält einen vor allem wach im Kopf. Und wenn mir etwas Spaß macht, stellt sich der Erfolg automatisch ein.“

 

Für junge Leute, die noch am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, hat er einen Hinweis: „Ich bin kein Freund von Work-Life-Balance. Den Begriff ‚Karriere‘ sollte jeder für sich selbst definieren: Ist es die monetäre Ausstattung, die Entscheidungsmöglichkeit, das Ansehen? Diejenigen sind glücklich, die wissen, was ihnen Spaß macht. Üben sie das dann aus, gilt es primär, die eigenen Stärken zu stärken.“ Außerdem solle man nichts machen, wovon man nicht selbst überzeugt ist, fügt der Geschäftsführer hinzu. „Trau dich, deine Meinung zu sagen. Aber bleibe stets respektvoll. Bedenken sollte man zudem, dass eine Karriere auch Schattenseiten haben kann, beispielsweise häufiges Reisen.“

 

Derzeit pendelt der CEO von seinem Wohnort in Marl jede Woche nach Oettingen zum Stammsitz des Getränkeherstellers, an den Wochenenden hat er dann häufig Vorlesungen am FOM Hochschulzentrum in Essen – ein voller und vor allem fordernder Zeitplan: „Ich denke, das hat auch alles viel mit Disziplin zu tun. Mit Konsequenz, einer guten Vorbereitung und der Freude am Lernen. Die drei Punkte machen den Unterschied.“ Für Marl hat er sich auch aus Verbundenheit zum Ruhrgebiet entschieden – die Menschen seien hier so aufrichtig und echt. Ein Ort, an den Stefan Blaschak passt. 

 

Weiterentwicklung bei OeTTINGER GETRÄNKE

Stefan Blaschak bleibt nicht stehen, will sich immer weiterentwickeln, so denkt er auch über OeTTINGER GETRÄNKE: „Wir wollen demnächst ein Proteinbier auf den Markt bringen. Die Jugend hat sich gewandelt und wir erkennen einen Fitness-Trend, auf den wir jetzt mit einem neuen Produkt antworten wollen.“ Auch Limonaden und Eistees hat das Traditionsunternehmen mittlerweile im Angebot.