Duales Studium als Wegbereiter
In die Wiege gelegt wurde Felix der Weg in die Selbstständigkeit nicht. Dennoch hatte er schon immer den Drang, mehr zu machen. „Schon in der Schule war ich in der Roboter AG und beim bekannten Planspiel Börse begeistert mit dabei und sogar relativ erfolgreich. Dadurch habe ich Blut geleckt.“ Nach dem Fachabitur und der Höheren Handelsschule folgte deshalb das Duale Studium „Wirtschaftsinformatik“ an der FOM, bei dem er aktuell kurz vor dem Bachelorabschluss steht. Für seine Agentur die absolut richtige Entscheidung – und das aus ganz unterschiedlichen Gründen:
„Zum einen lerne ich im dualen System schon während des Studiums die Praxis kennen – in meinem Ausbildungsbetrieb PreZero, der im Bereich Abfallwirtschaft unterwegs ist. Dort arbeite ich als Wirtschaftsinformatiker für diverse Umweltprojekte. Zum anderen lerne ich in den Vorlesungen neben dem Wirtschaftsinformatik-Fachwissen sehr viel über Onlinemarketing und Krisenkommunikation. Insbesondere über Social Media Marketing, das sicher noch auf mein Team und mich zukommen wird, wenn wir uns nach dem Studium in Vollzeit auf unsere Agentur konzentrieren“, so Felix Hinz. Nicht minder relevant für ihn: Das hohe Maß an Sicherheit. „Durch mein Duales Studium ist die Gründung gar nicht so riskant, wie sie vielen oft erscheint. Denn selbst wenn ich mit meinem Unternehmen scheitern sollte, hätte ich nichts verloren. Ich habe schließlich in Kürze ein abgeschlossenes Studium inklusive Berufserfahrung vorzuweisen und bin deshalb als Arbeitskraft auch in zehn Jahren noch für den Markt interessant.“
Junge Leute sollten sich mehr trauen können
Und genau das ist die Botschaft, die er an alle anderen Studierenden mit guten Geschäftsideen senden will: Einfach mal machen! „Ich weiß, Deutschland macht es einem nicht gerade einfach, zu gründen. Der behördliche Aufwand ist enorm.“ Zudem erfordert das Gründen eine Menge Zeit und Selbstdisziplin. „Aber warum nicht einfach mal etwas wagen, wenn man wirklich dahintersteht?“, fragt Felix. „In dieser Hinsicht sollten wir uns Amerika zum Vorbild nehmen und viel mehr Bedingungen schaffen, unter denen man sich auch in jungen Jahren mal etwas traut.“
Aus der Küche hin zum eigenen Unternehmen
Felix hat sich getraut – und betreibt deshalb seit 2021 sein eigenes Unternehmen. Die Werbeagentur agilario media unterstützt Firmen bei ihrem digitalen Auftritt im Bereich Social Media und verschafft ihnen im Internet die nötige Sichtbarkeit. Das Angebot reicht von der Webentwicklung über Suchmaschinenoptimierung bis hin zum digitalen Rekrutieren von Mitarbeitern fernab der klassischen Social-Media-Anzeigen. Die Idee dazu entstand am Küchentisch, nachdem sich Felix über eine App geärgert hatte, mit der er einen Tennisplatz reservieren wollte. „Der Ansatz der App war super, aber die Umsetzung ging gar nicht“, berichtet er, und beschloss mit seinen Freunden Jens und Sven, es besser zu machen. Schon wenig später hatten sie selbst eine App zur Buchung von Tennisplätzen entwickelt – doch die drei Freunde wollten noch mehr. „Lasst uns etwas Großes machen“, lautete schließlich der entscheidende Satz – wieder in der Küche. Und nach einer anschließenden Brainstorming-Runde war die Idee von agilario media geboren.
Seitdem wuppt Felix die Aufträge beinahe nebenbei. „Die Herausforderung mit dem ausbildungsbegleitenden Studium und der Agentur erfordert zwar eine Menge Selbstdisziplin und Zeitmanagement. Aber für mich ist das Unternehmen gefühlt immer noch ein Hobby und macht jede Menge Spaß“, erzählt der Student. Doch bevor das Hobby voll und ganz zum Beruf wird, steht nun erst einmal die Bachelorarbeit an. Und dann soll es mit agilario so richtig losgehen.