Einen Förderbescheid des Landes Hessen in Höhe von fast 350.000 Euro erhielten die FOM Wissenschaftler Prof. Dr. Bernd Ulmann und Prof. Dr. Gerhard Scheitler, die an den FOM Hochschulzentren in Frankfurt am Main und München tätig sind. „Wie bei allen Vorhaben im Rahmen unserer Förderrichtlinie Cybersicherheitsforschung möchten wir unsere digitale Welt noch sicherer machen. Daher wird die Erforschung der Sicherheitsvorteile von elektronischen Analogrechnern gefördert“, so Staatssekretär Stefan Sauer in einer Mitteilung des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport. Künftig könnten die Ergebnisse des Projektes, so das Ziel, beispielsweise in Sicherheitsbehörden genutzt werden.
Keine Software, keine Algorithmen
Worum geht es bei dem Forschungsprojekt? Während Digitalisierung das Schlagwort der Stunde ist, arbeitet FOM Wissenschaftler Prof. Dr. Bernd Ulmann mit seinem Team an der Fortentwicklung von Analog-Computern. Diese kommen ohne Software und Algorithmen aus, seien damit kaum hackbar, erklärt Ulmann. Mit Blick auf die Sicherheit ergeben sich dadurch klare Vorteile. „Denn alles, was wir heute digital erstellen, ist mit genügend Aufwand kopierbar.“ Das Forschungsprojekt „Nichtklonbare analoge Schaltungen (Analoge PUFs: Physically Unclonable Functions)“ schließt an diesem Problem der Digital-Computer an. Bei den PUFs handelt es sich um die analoge Implementation einer einzigartigen Funktion, die nicht dupliziert werden kann. Ganz konkret würde diese Funktion bei Chipkarten mehr Sicherheit gewährleisten. „Wir können diese dann nicht kopieren, sie sind einzigartig“, so Ulmann. Denkbar ist der Einsatz beispielsweise für den Zugang zu sicherheitskritischen Bereichen wie empfindlichen Rechnersystemen. Ebenso sind weitere Anwendungen denkbar: Nämlich überall dort, wo Personen oder Waren eindeutig authentifiziert werden müssen. Ulmann nennt als weiteres Beispiel die Identifikation von Medikamenten. PUFs könnten zum Einsatz kommen, um deren Fälschung auszuschließen.