Gesundheits- und Sozialmanagement

Prof. Dr. Gerald Lux, FOM Professor für Gesundheits- und Sozialmanagement und komm. Gesamtstudienleiter am FOM Hochschulzentrum in Arnsberg (Foto: FOM/Tom Schulte)

Berufsbegleitendes Bachelor-Studium „Pflege“ (B.A.) in Arnsberg

„Pflegefachwissen auf ein neues Level heben“

27.04.2021 | Arnsberg

Zum Wintersemester 2021/22 bieten die FOM Hochschule und das Klinikum Hochsauerland erstmalig ein Duales bzw. berufsbegleitendes Studium in Arnsberg an, das sich speziell an Auszubildende und Berufstätige in der Pflege richtet. „Mit dem Bachelor-Studium ‚Pflege‘ können sich Fach- und Nachwuchskräfte für neue Verantwortlichkeiten empfehlen“, weiß Prof. Dr. Gerald Lux. Der FOM Professor für Gesundheits- und Sozialmanagement und komm. Gesamtstudienleiter am FOM Hochschulzentrum in Arnsberg spricht im Interview über Studieninhalte, Zulassungsvoraussetzungen und mögliche Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen. 

Professor Lux, für welche Zielgruppe wurde der ausbildungs- bzw. berufsbegleitende Bachelor-Studiengang „Pflege“ (B.A.) konzipiert?

Prof. Dr. Gerald Lux: Der Studiengang richtet sich speziell an angehende oder bereits ausgebildete Pflegefachkräfte: Studieninteressierte müssen eine Pflegefachausbildung im Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege mitbringen oder sich in einer solchen befinden – zulassungsberechtigt sind natürlich auch alle Nachwuchskräfte, die die 2020 neu eingeführte generalistische Pflegeausbildung absolvieren. Bei Studienbeginn muss das erste Ausbildungsjahr bereits erfolgreich abgeschlossen sein, denn: Die Studierenden starten direkt ins dritte Semester, da Inhalte der Ausbildung auf das Studium angerechnet werden. Der Bachelor-Abschluss kann also bereits in zweieinhalb Jahren erreicht werden, was eine Zeitersparnis von einem ganzen Jahr bedeutet.

Welche Kompetenzen erwerben die Studierenden im Studium genau?

Lux: Einerseits werden im Studium die Inhalte der Pflegefachausbildung akademisch vertieft. Die Studierenden können ihr Pflegefachwissen also noch einmal auf ein neues Level heben – beispielsweise im Bereich Wund- und Schmerzmanagement, der bedürfnis- und bedarfsorientierten Beratung und in der Pflegepädagogik. Andererseits vermittelt das Studium auch neue, zusätzliche Fachkompetenzen. Die Studierenden eignen sich u.a. ein umfassendes Know-how rund um Digitalisierungsthemen und die entsprechenden Trends in der Gesundheitsbranche an. Ein zentraler Bestandteil des Studiums ist natürlich das wissenschaftliche Arbeiten, was insbesondere für die evidenzbasierte Pflege – also die Begründung bzw. Bewertung von Pflegeinterventionen auf dem derzeit aktuellen Wissensstand der Pflegeforschung – von enormer Bedeutung ist. Außerdem trainieren Studierende ihre Führungskompetenz und lernen, Auszubildende und andere Mitarbeitende anzuleiten. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich im Verlauf des Studiums auf die geriatrische oder pädiatrische Pflege zu spezialisieren.

In welchen Bereichen können Absolventinnen und Absolventen beispielsweise eingesetzt werden?

Lux: Aufgrund des extremen Fachkräftemangels besteht ein sehr hoher Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal. Insbesondere akademisch ausgebildete Fachkräfte sind gefragt wie nie, da sie Frage- und Problemstellungen aus der Praxis mit wissenschaftlicher Expertise verknüpfen können. Sie sind in sämtlichen pflegespezifischen Wissensbereichen optimal aufgestellt und können die Rolle als erste Ansprechpartnerin oder erster Ansprechpartner bei fachlichen Fragen einnehmen – beispielsweise im Rahmen einer Teamleitung. Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, klinische Prozesse zu steuern, die Qualität in der Pflege auch bei steigenden Anforderungen sicherzustellen und Fachwissen im Bereich der Aus- und Weiterbildung zu vermitteln. All das macht sie zu gefragten Mitarbeitenden und qualifiziert sie für verschiedenste Aufgaben.