Ergänzend zur klassischen Arbeitsmedizin oder Psychiatrie gibt es in Norwegen seit über 25 Jahren multidisziplinäre berufliche Rehabilitationsprogramme in Rehabilitationszentren. Die Zahl der Studien, die die Qualität und die Wirksamkeit unterschiedlicher Interventionen in diesem Bereich erfassen, sind begrenzt. Ziel des Projekts ist die Anwendung und Evaluation von kognitiven und verhaltensökonomischen Ansätzen. Personen, die für lange Zeit arbeitsunfähig diagnostiziert sind und Probleme mit der Bewegung bzw. dem Muskel-Skelett-Apparat oder mit der psychisch-emotionalen Verfassung haben, werden neue kognitive Interventionsprogramme/Therapien angeboten. Es sollen individuelle emotionale und kognitive Faktoren (z.B. Entscheidungsverhalten, Aufmerksamkeit, Vertrauen, Achtsamkeit, Soziale Kompetenz) bei der nachhaltigen Wiedereingliederung langzeiterkrankter Patienten in das Berufsleben stärker berücksichtigt werden. Zielsetzung ist, aus der Evaluierung der  Rehabilitationsmaßnahmen und der Charakterisierung individueller Entscheidungsprozesse, Empfehlungen für die Wiedereingliederung von Patienten in das Wirtschaftsleben zu entwickeln. Das Projekt wird in drei (Südost, West, Nord) der insgesamt acht regionalen Gesundheitszentren in Norwegen umgesetzt. Das KCI (Prof. Dr. Winand Dittrich) begleitet das Projekt in methodischer Hinsicht bei der Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden und liefert zusätzlich theoretischen Input in den Bereichen Verhaltensökonomie und Neuropsychologie.

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Winand Dittrich (KCI KompetenzCentrum für interdisziplinäre Wirtschaftsforschung & Verhaltensoekonomie)

Laufzeit: 01.09.2014-31.08.2017