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„Raus aus der Komfortzone lohnt sich!“

Ronny Freytag schafft´s auch ohne Abitur vom Koch zum Geschäftsführer

Als Kind wollte Ronny Freytag eigentlich immer Busfahrer werden. Doch dann festigte sich – den coolen TV-Köchen sei Dank – in ihm der Wunsch, selbst als Koch durchzustarten. Und so entschied sich Ronny nach der 10. Klasse für eine Ausbildung zum Koch, statt sein Abitur zu machen. Es folgten drei spannende Lehrjahre mit dem Höhepunkt, den Titel „Auszubildender des Jahres“ zu tragen. Sein damaliger Arbeitgeber: das Grand Hyatt Berlin. Mittlerweile kann der zielstrebige 29-Jährige weitere Erfolge für sich deklarieren: Er ist Geschäftsführer eines Lebensmittelgroßhandel-Unternehmens, studiert berufsbegleitend Business Administration an der FOM in Berlin und sahnte bereits den „Goldenen Zuckerhut“ ab – den Stiftungspreis 2021 für die Förderung qualifizierter Nachwuchskräfte der Ernährungswirtschaft.

20.01.2022 | Berlin

Über den Tellerrand schauen: Raus aus dem „Gastro-Lifestyle“

Nach seiner Ausbildung zum Koch wechselte Ronny in den Lebensmittelgroßhandel zu der Feddersen Gastro GmbH. Denn der gängige Gastronomie-Lifestyle passte nicht wirklich zu Ronny. Sein Ziel: „Ich wollte eine analytische Tätigkeit!“ Als Vertriebsmitarbeiter im Innendienst sammelte er erste kaufmännische Erfahrungen und konnte durch seine gastronomischen Erfahrungen schnell mit Erfolgen glänzen. Es folgten Positionen mit Personalverantwortung – bis hin zum Leiter Gesamtvertrieb, Prokuristen und aktuell stellvertretender Geschäftsführer. „Mit der Zeit stellte ich allerdings gewisse wirtschaftliche Wissenslücken bei mir fest und entschied mich deshalb für eine kaufmännische Fortbildung zum Handelsfachwirt IHK – erhielt so auch die fehlende Hochschulreife. Und ich wagte den Schritt in ein berufsbegleitendes Studium an der FOM, um noch mehr fachliche Tiefe zu erlangen.“ 

Klar wie Kloßbrühe: Studieren an der FOM

Der wichtigste Aspekt seiner Entscheidung für ein Studium an der FOM war, dass Ronny weiterhin im Beruf tätig sein und sein Studium berufsbegleitend absolvieren wollte. „Zudem kam für mich ein Fernlehrgang an anderen Hochschulen oder Institutionen nicht in Frage, da für mich die Präsenzlehre und der direkte Austausch mit den Professoren und Kommilitonen einen riesigen Mehrwert bringt.“ Ein weiteres Argument für die FOM war, dass der Berliner Teile seiner IHK-Fortbildung auf das Studium anrechnen lassen konnte, sodass einige Module bereits vorab bestanden waren. „Die Beratung war von Anfang an studierendenorientiert und ich fühlte mich immer gut betreut. Innerhalb meines Studiums mit Beginn der Pandemie stellte sich die FOM außerdem auf virtuelle Präsenzlehre um. Dabei waren Qualität und Geschwindigkeit der Umstellungen und Umsetzungen sehr beeindruckend!“ Und inhaltlich? „Mein Ziel ist es, Hintergründe zu verstehen, wie Unternehmen funktionieren, ich möchte wirtschaftliches Verständniserlangen und das Handwerkszeug beherrschen, fundierte Entscheidung zu treffen.“

Auf der Zunge zergehen lassen: Ronny erhält den „goldene Zuckerhut“

Durch Zufall wurde der Familienvater durch einen Beitrag der Lebensmittelzeitung auf die Stiftung „Goldener Zuckerhut“ aufmerksam, dessen Ziel die Förderung der Weiterbildung qualifizierter Nachwuchskräfte der Ernährungswirtschaft ist. „Ich recherchierte und stellte fest, dass die Voraussetzung für eine Teilnahme an diesem Wettbewerb mit meinem aktuellen Werdegang übereinstimmte. In diesem Moment entschied ich mich, es einfach zu versuchen und die Jury von mir zu überzeugen.“ Mit Erfolg! Seine Bewerbung sowie seine Kontinuität im Lebenslauf, seine Schulabschlüsse, sein gesellschaftliches Engagement, die Preisgeldverwendung und Ziele überzeugten. „Das Preisgeld werde ich für die Ausbildung meiner Englischkenntnisse nutzen. Außerdem ziehe ich nach Abschluss meines Bachelors ein Master-Studium in Business Consulting & Digital Management an der FOM in Erwägung.“ Zusätzlich möchte Ronny auch noch den Zertifikatslehrgang „Train the Trainer (IHK)“ absolvieren, der ihn für seine anstehende Lehrtätigkeit ausbildet.

Nicht immer leichte Kost: Raus aus der Komfortzone

Durch die Bewegung in den Märkten und die Nachwirkungen der Pandemie – insbesondere auch in Ronnys Branche – ist der 29-Jährige jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Dabei gehören analytische, strategische aber vor allem operative Tätigkeiten zu seinem Aufgabenfeld. „Gut, dass ich auf die Inhalte der Vorlesungen zurückgreifen kann, die meinen beruflichen Alltag sehr unterstützen. Sie erleichtern mir die Entscheidungen, untermauern meine Aussagen mit Argumenten und geben mir eine enorme Sicherheit in dem was ich tue und für richtig halte.“ Hinzu kommen weitere Faktoren, die es Ronny ermöglichen, all die wichtigen Dinge seines Lebens unter einen Hut zu bekommen. „Aus der Komfortzone auszubrechen, lohnt sich“, sagt er. 

Der kleine Ronny Freytag hätte vor einigen Jahren sicher noch nicht damit gerechnet, dass er mit 29 Jahren als Geschäftsführer tätig sein würde (Foto: Privat)
In seiner Freizeit findet Ronny Freytag auch noch Zeit für Sport – seine Leidenschaft: Tischtennis – bezeichnend für seinen Ping-Pong-Alltag, bei dem er es schafft, den Ball immer oben zu halten (Fotos: Privat)

Außerdem charakterisieren seinen Weg sein starker Wille und Ehrgeiz, durch den er auch mal unbequeme Wege geht. Hinzu kommen ein durchdachtes Zeitmanagement und Organisationsfähigkeit. „Auch meine Partnerin an meiner Seite schafft mir Freiräume, bringt Verständnis auf und unterstützt mich, unsere Ziele gemeinsam zu erreichen.“ So wird Ronny auch weiterhin in sein „Humankapital“ investieren und sein erlangtes Wissen als Dozent weitergeben. Seine nächsten Ziele: die Fertigstellung seiner Bachelor-Thesis, der erfolgreiche Abschluss des Geschäftsjahrs 2021, eine einmonatige Pause mit der Familie und den Antritt seiner neuen Position zum Geschäftsführer ab dem 1. Januar 2022.